Samstag, 30. Oktober 2010

Cartagena, Kolumbien, 29.10- 03.11.2010

Cartagena hat es mir angetan. Eine wunderschoenes Stadtzentrum. Sie ist Weltkulturerbe. Dabei wollte ich doch nicht nach Kolumbien, hatte immer noch Drogen und Guerilla im Kopf. Es war mir zu unsicher hierher zu reisen. In Venezuela sagten mir viele Kolumbianer und auch Venezolaner, das Kolumbien sicherer als Venezuela ist. In einer Zeitschrift habe ich ein paar Bilder von Cartagena gesehen. Nun bin ich hier.

In Cartagena wird gerade gefeiert. Hier finden die Wahlen zur Miss Colombia statt. Am Tag meiner Ankunft gab es abends den "Desfile de la Fantasia". "24 Frauen, die die verschiedenen Stadtteile von Cartagena repraesentieren haben sich in ihren phantasievollen Kleidern vorgestellt.
Es war ein ausgelassen Fest. Ausnahmsweise habe ich mich sehr weit vorgewagt um zu fotografieren und mitzufeiern. Es dauerte auch nich lange da war ich auch mit Schaum, Wasser und Mehl bespritzt. Ich hatte mcih dei ganze Zeit gefragt, wzu das Mehl verkauft wird.

Dazu gab es Live- Musik- Vallenato. Der erste Abend war eine gute Einstimmung.
Die Stadt ist hat eine ganz besondern Charme. Typisch sind die Balkone. Enge Gassen, kleine Plaetze bzw. Parks in denen es Spass macht einfach dort zu sitzen und die Seele baumeln zu lassen. Man kann Abend auf die Strasse gehen und das Nachtleben geniessen. Das hat mir in Venezuela ein bischen gefehlt. Die Parks dort werden nicht als oeffentliche Plaetze genutzt; sie sind unbelebt. Die Musik, die in Kolumbien gespielt wird gefaellt mir viel besser, als die in Venezuela. Hier wird wird fast ausnahmslos Salsa in den Discotheken aufgelegt, waehrend in Venezuela ueberwiegend Reggaton und techno gespielt wird. Das nur am Rand.
Wo ich doch gerade bei den Unterschieden zwische den beiden Laendern bin. In Kolumbien wird kaum ueber Politik gesprochen, waehrend in Venezuela in fast jedem Gespraech der Name Hugo Chavez faellt und ein Kommentar zu seiner Politik gemacht wird.
Am Sonntag untenahm ich eine Ausflug zum Totumo- Vulkan. Das ist etwa 90 min von Cartagena entfernt. Der Krater ist mit Schlamm gefuellt. Dort kann man ein ausgiebiges Schlammbad nehmen.



Hier ein paar Eindruecke aus Cartagena. Sehenswert ist das Museum fuer Stadtgeschichte, darin befindet sich auch das Museum der Inquisition, ein Museum fuer moderne Kunst und und die das Haus von San Pedro Claver- das ist ein geistlicher der sich um das wohl der Sklaven verdient gemacht hat.
Die Unterkuenfte in Cartagena sind teuer. Ich habe in einem Hostel an der Plaza Fernando Madrid gewohnt.
Heute geht meine Reise weiter nach Medellin. Es heisst, dort leben die schoensten Frauen Kolumbiens.

Montag, 25. Oktober 2010

Taganga, Kolumbien, 22.10.10

Ich freute mich schon sehr aufs tauchen. Um 8:30 sollte das Boot abfahren, es ging dann um etwa 10:00 Uhr los.
Der groesste Tauchanzug war Groesse L. Ich habe normalerweise XL- irgendwie ging es dann aber doch. DIe richtige Taucherbrille aussuchen. Mein Equipment war zusammengestellt. Mein Tauchlehrer ist Oskar. Er ist Spanier. Die meisten Spanier, die ich kenne haben ein Art mit der ich nicht so gut klarkomme. Das war mit Oskar so.

Wie gesagt um 10. 00 fuhren wir mit dem Boot zu unserem Ziel. Eine Bucht im Tayrona- Nationalpark, etwa eine halbe Stunde Fahrzeit von Taganga entfernt.






Auf dem Boot befanden ein Biologe, der die Korallenprojekt begleitet, vier Taucher, die die Korallen reinigen, zwei Tauchlehrer, ein Teilnehmer an einem Tauchkurs und ich.






Der erste Tauchgang erfolgte vom Strand aus. Ich lernte wie man die Weste samt Flasche ohne grosse Kraftanstrengung vom Wasser aus anlegt. Bevor wir tauchten, musste ich noch 2 Uebungen machen. In die Taucherbrille eingedrungenes Wasser unter Wasser verdraengen und den Regulator- Mundstueck- unter Wasser mit dem Arm einfangen und wieder in den Mund nehmen.
Wir tauchten dann dicht ueber dem Meeresgrund bis in eine Tiefe von etwa 5 Metern. Die Uebung das Wasser aus der Brille zu verdraengen war sehr nuetzlich, weil staendig Wasser in die Brille eintrat.
Nachmittags unternahmen wir einen Tauchgang vom Boot aus. Auf dem Bootrand sitzend rueckwaerts in Wasser fallen lassen. Der zweite Tauchgang war anfags fuerchterlich. Der Druckausgleich funktionierte nicht und der Kopf schmerzte. Mein Tauchlehrer sagte mir, dass ich immer auf und ab getaucht bin. Ich bemerkte das garnicht. Nach den anfaenglichen Schwierigkeiten ging es dann ohne Kopfschmerzen und Ohrendruch weiter durch eine wunderschoene Unterwasserwelt mit bunten Fischen und Korallen und einer hervorragenden Sicht unter Wasser. Wie gesagt in der Bucht werden Korallen gezuechtet.

Zwischen den beiden Tauchgaengen, waehrend wir auf das Mittagessen warteten unterhielten unterhielten wir uns ueber das Korallenprojekt. Die Bucht in Taganga ist Teil eines weltweiten Projektes. Es ist praktisch sowas wie ein Baumschule fuer Korallen. Als ich vorsichtig fragte, ob die Arbeit die die Leute machen sowas wie Gaertnerei ist- man will ja niemand auf die Fuesse treten und Gaertnerei hoert sich nicht wissenschaftlich an- meinten sie,ja, genau das ist es.

Aufgetaucht


St. Marta, Kolumbien 23.-26.10.10

Santa Marta ist genau das Richtige zum Ausspannen. Am Ende bin ich dann auch eine ganze Woche geblieben und habe verschiedene Straende besucht, bin getaucht und auf den Spuren von Simon Bolivar gewandelt.


Simon Bolivar, der die Unabhaengigkeit von Venezuela, Columbien und Ecuador erkaempft hat, ist 1830 in Santa Marta im Alter von 47 Jahren an Tuberkulose gestorben. Das Haus in dem er 11 Tage bis seinem Tod lebte - die Quinta San Pedro- ist jetzt Museum und Gedenkstaette.
In der Gedenkstaette wurde zum hundersten Todestag von Bolivar eine Statue aufgestellt, die aus verschiendenen Perspektiven betrachtet, Simon Bolivar einmal als jungen, entschlossen und als alten und von Krankheit gezeichneten Mann darstellt.
Bolivar war 12 Jahre in St. Marta begraben, bevor seine Uebereste nach Caracas Venezuela gebracht wurden.

Wie gesagt, zum Ausspannen ist Santa Marta genau das Richtige. Es ist eine Atmosphaere von Leichtigkeit. In den Bars wird ueberwiegend Salsa- Musik gespielt. Der Parque de los Novios wird Abends in gruenes Licht getaucht. Und es ist Leben auf den Strassen und den Plaetzen.
Anders als in Venezuela, wo das Leben abends praktisch erlahmt.


Am Samstag habe ich mit einem oertlichen Fuehrer und 3 Englaendern den schrecklichsten Trip meiner Reise. Ausgangspunkt war Rodadero und Ziel Playa blanca. Mal spazierten wir und mal hangelten wir uns an den Felsen am Wasser entlang. Es war nass, glitschig, ich war vom Vorabend verkatert, meine Schuhe waren halb aufgeloest. Wann sind wir endlich da? Die Tortur schien kein Ende zu nehmen. Der Weg erforderte meine volle Aufmerksamkeit; die Felsen waren scharfkantig und ein kleiner Ausrutscher.... Ausserdem hatte ich meine Kamera im Gepaeck. Wenn die Nass geworden waere.

Die Kamera. Sie ist mir am uebernaechsten Tag am Strand geklaut worden. Ich hatte extra einen Sonnenschutz gemietet und nachgefragt, ob die Leute auf die Sachen aufpassen. Deshalb wagte ich mich ziemlich sorglos ins Wasser. Als ich aus dem Wasser herauskam- oh Schreck war meine Tasche weg. Die Besitzer der Liegen waren auf einmal auch nicht auffindbar. Der Kassierer ebenfalls nicht. Ich beschwerte mich darueber, dass die nicht auf die Sachen aufpassen. Natuerlich gehoerte es auf einmal nicht mehr zu ihrer Dienstleistung auf Sachen aufzupassen. Die Polizei kam dazu, und es endete damit das ich eine Anzeige wegen Diebstahl aufgab. Das einzige positve war, dass ich am Tag vorher eine neue Karte eingesetzt hatte, weil die alte voll war. Nicht auszudenken, wenn die 700 Bilder der vorherigen Reisestationen weg gewesen waeren. Aus diesem Grund habe ich nicht viele Bilder aus Santa Marta.
Zurueck zu meinem Hoellentrip. Wir machten zwischendurch an einem Strand Pause, wo uns ein vorzuegliches Mittagessen aus den Zutaten, die wir am Morgen mit dem Boot vorausschickten bereitet wurde.

Nach einer Siesta ging es dann weiter ein letztes Stueck ueber Felsen zur Playa blanca.

Die anderen Tage fuhr ich zwischen den verschiedenen Straenden Taganga und Rodadero hin und her. Nichts tun, am Strand liegen.

St. Marta, Kolumbien 21.10.10

In der Nacht vom 20 auf den 21 bin ich mit dem Bus von Merida nach Maracaibo gefahren. Die Fahrt dauerte von 9:00 hr Abends bis 6 Uhr in der Frueh. Von Maracaibo aus musste ich ein Taxi nach Maicao nehmen. Maicao ist Kolumbien.
Die Fahrt dauert etwa 3 h. Der Wage war eigentlich schrottreif. Den Fahrer wollte ich fragen, ob wir in dem Wagen ankommen. Das liess ich sein, vielleicht haette ihn das verletzt. Es gibt von Maracaibo nach Maicao nur die Moeglichkeit ein Taxi zu nehmen.
Ich hatte keinen einzigen Bolivar mehr - wozu auch. Um aus Venezuela herauszukommen muss man aber noch mal 65 Bolivares zahlen. Eine Mitfahrerin half mir aus der Klemme und lieh mir das Geld.
An der Kolubianischen Grenze konnte der Automat meinem Pass nicht lesen. Der Chef wurde konsultiert. Kann wurde nur ein einfach Kopie des Passes gemacht. Die anderen Mitfahrer wurden schon ungeduldig.
In Maicao holte ich ersteinmal Geld, um meine Schulden zu bezahlen. Ein Euro sind ca. 2500 pesos.
Kurz darauf fuhr der Buss nach St. Marta. Die Fahrt dauerte nochmal 4 Stunden.
Angekommen fand ich ein guenstiges Backpacker-Hotel. Nach einer Dusche bin ich am Strand spazieren gegangen.
Mit einem Boot habe ich eine kleine Rundfahrt in der Bucht von St. Marta gemacht. Das Wasser ist sehr klar. Ich dachte ich koennte mal tauchen gehen. Um die Ecke vom Hotel gibt es einen Anbieter. Ein Einheimischer gab mir den Tip nach Taganga zu fahren und dort ein Schnupertauchen zu buchen. Das habe ich dann auch getan.
Taganga ist etwa 5 km von St. Marta entfernt. Ein kleines Dorf, mit sehr vielen Touristen. Ist hier anscheinend der wichtigste Touristenort. Sehr ruhig, sehr relaxed.
Die erste Tauchschule die ich sah, habe ich auch gleich angesteuert- Calyso Dive.
Die Tauchschule ist an eine Proyect fuer Korallenpflege und -zucht beteiligt und faehrt einmal die Woche in eine Bucht, um die Korallen zu saeuber. Ich konnte dort mitfahren und in der Bucht tauchen.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Merida,Venezuela, 20.10.2010

So, fuer heute habe ich mir noch etwas spektakulaeres aufgehoben- paragliding. Morgens bin ich noch relativ ruhig. Die Abfahrt zum Startplatz ist um 8 Uhr geplant; Abfahrt ist um 9 Uhr. Bis alle Teilnehmer zusammenkommen und die Piloten ankommen und und und- asi es Venezuela.
Dann werden die Fallschirem abgeholt. Nun geht es in die Berge. Mein Leiden beginnt. Wie konnte ich mir nur sowas vornehmen. Ich beruhige mich, ich kann ja immer noch einen Rueckzieher machen. Das sieht zwar bloed aus, aber was solls. Die Fahrt die Berge rauf ist schrecklich. Ich sehe die Abgruende tiefer als sie vermutlich sind. Meine Angst kann ich foermlich riechen. Nie im Leben setze ich mich in den Fallschirm. Und es geht immer weiter hinauf. Die Landschaft die ich ich vorher so bestaunt habe wird bedrohlich.
Endlich kommen wir an. Oben am Startplatz herrscht eine ruhige Atmosphaere, die Piloten unterhalten sich. Wir warten, aber nicht weil man in Venezuela eben warten muss, sondern der Wind muss noch etwas besser werden. Ich sehe mir den Startplatz an, sehe hinunter. Jetzt bin ich schon etwas ruhiger; die Tiefe ist nicht mehr so bedrohlich. Wir sind auf einer Hoehe von etwa 1300 m. Ich atme ruhig, unterhalte mich etwas, setze mich hin, spreche mit einem Suedafrikaner ueber das Spiel Deutschland- Argentinien bei der Weltmeisterschaft.
Dann fliegt der Erste zum Testflug. Die Vorbereitungen der anderen Springer beginnen.
Ich bin an der Reihe. Der Sitz wird umgeschnallt. Ich vergewissere mich, das alles fest sitzt. Dann kinkt sich der Pilot ein- jetzt wird es spannend, der Fallschirm hebt ab, letzte Instruktionen, wie ich mich nach dem Start in die richtige Sitzposition bringe und dann heben wir ab.
Woah. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Es war faszinierend in Luft zu sein. Auf der einen Seite dicht unter einen die Berge und aus der anderen Seite Tiefe. Es war ein tolles Gefuehl, die Angst ueberwunden zu haben und diesen Ausblick zu geniessen. Es ist sagenhaft. Das macht suechtig. Ruhe, nur der Wind und man fliegt ganz sanft. Wir drehen ein paar Runden und fliegen dann Richtung Merida- unter mir wird es immer tiefer.
Dann geht es zum Landeanflug. Die Landung ist geglueckt. Wieder festen Boden unter den Fuessen.
Nach dem Flug bin ich total erschoepft.

Los Nevados, Venezuela 18./19.10.2010


Los Nevados.








Es reizte mich wandern zu gehen. Nachdem ich die letzten Tage meistens im Auto gesessen oder im Boot gefahren bin, wollte ich mich etwas bewegen. Deshalb erschien mir diese Tour 3 Tage in den Nevados wandern ideal. Im Moment sind hier wenig Touristen und anscheinend niemand, der ebenfalls den Wunsch hatte eben diese Tour zu machen. Mein Reiseveranstalter hat deshalb fuer mich ein 2 Tagestour in die Nevados arrangiert.

Ersteinmal musste ich wieder Auto fahren. Die Fahrt dauert 3 Stunden. Etwas 2 Stunden auf einer asphaltierten Strasse, dann auf Betonfahrbahn und dann Schotterweg. Los Nevados liegen etwa 2700m hoch, von dort aus bin ich dann zu einer Unterkunft etwa 1 h Fussweg entfernt aufgebrochen.
Gewandert bin ich an diesem Tag nicht viel; es regnete. Sagt da jemand "Weichei"? Ich bekam noch Abendessen, das Doña Franziska vorbereitet hatte. Waehrend der Abendessens erzaehlte ich ihr in etwa 20 Minuten mein ganzes Leben. Sie verabschiedete sich nachdem Sie mir noch Kakao und Kaffe vorbereitet hatte- und ich war allein.

Was fuer eine Ruhe. Der Klang der Stille. Es war absolut nicht zu hoeren, kein Laut.
Am naechsten Tag, nach dem Fruehstueck machte ich mich mit einem Fuehrer und 2 Mulas auf den Weg Richtun Pico Bolivar. Ich wollte wandern. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ungefaehr 1 h lief und mich dann habe von einem Mula tragen lassen. Zu meienr Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich mich am Sonntag auf der Tour zum Paramo erkaeltet hatte und mich nicht wirklich gut fuehlte.


Die Berge sind einfach wunderschoen. Wir ritten bis zu einem Rastplatz etwa auf der Haelfte des Weges zum Pico Bolivar, machten dort Pause und kehrten wieder um; um 12:00 Uhr fuhr mein Wagen zurueck nach Merida.

In den laendlichen Regionen sind die Menschen eher fuer Chavez. Sie sind es aber nicht sehr vehement; so wie die meisten Menschen, die ich meiner Reise getroffen habe vehement gegen Chavez sind. Meistens Menschen aus der Stadt.
Aehnlich wie Ortega in Nicaragua macht Chavez viel fuer die Landbevoelkerung.
Es geht immer nur um die Figuren, die an der Macht sind. Daniel hat dies gemacht und das gemacht und ebenso ist es in Venezuela. Die Parteien, ob es die Frente Sandinista, oder die Sozialistische Partei Venezuelas ist, spielen keine Rolle.

Paramo,Venezuela, 17.10.2010

Dieser eintaegige Ausflug ist ein Muss, wenn man in Merida ist. Abfahrt ist in Merida, es geht ueber Mucuchilla, die Steinkirche, den pico Aguilar, die Laguna von Mucubaji und eine Condorstaiton wieder zurueck. Es ist kalt hier oben.


La Capilla de piedra







Mucuchilla
Suess diese Hunde nicht wahr.










An den Namen diese Denkmal kann ich mich nicht erinnern









Pico Aguilar











Auf der Fahrt








Hotel Castillo








La Laguna de Mucubaji










Diesmal habe ich auch ein paar Fotos von mir dank Erika und Ybiam



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Samstag, 16. Oktober 2010

Catatumbo, Venezuela, 14./15.10.2010

Eine von vielen Touren von Merida aus ist die nach Catatumbo. Hier erwartet einen ein Naturschauspiel ueber dem Ufer des Maracaibo- Sees.
Leider habe ich keine Bilder, die es annaehernd angemessen spiegeln. Abends blitzt es ueber dem Maracaibo- See. Es beginnt am fruehen abend mit kleinen Entladungen und wird dann immer staerker. Irgendwann um 21:00 Uhr bin ich schlafen gegangen; um 23:00 uhr hat mich unser Tour- guide geweckt, weil es intensiv blitzte. Um 02:00 Uhr bin ich wieder schlafen gegangen. Mit dem fotografieren hat es nicht geklappt. Man muss einfach auf gut Glueck abdruecken, das ist aber meistens zu frueh, oder zu spaet.
Die Blitze entstehen durch den Zusammenprall der warmen Windmassen, die von der Karibik aus ueber den Lago Maracaibo kommen und kaelteren Windmassen aus der Richtung Merida. Die Mangrovenwaelder Richtung Catatumbo am Ufer des Maracaibo- Sees erzeugen Methan und das alles erzeugt Abend fuer Abend die Blitzlichter ueber dem Maracaibo- See.
Erwartungsvoll sieht man in den Himmel und wartet auf den naechsten Blitz. Jeder ist anders. Im Laufe des Abends verschiebt sich das Zentrum.
Wir beobachten die Blitze von unserer Unterkunft auf dem Maracaibo-See.

Wir das waren die Tourteilnehmer. Ein Kanadier, ein Deutscher, ein Brasilianer, ich, unser Tourguide ein Franzose, der Fahrer und der Besitzer des Hauses auf dem Maracaibo- See.

Wir sind frueh morgens losgefahren. Egal was man unternimmt, die Wege sind in Venezuela sehr lang. Auf dem Weg nach Puerto Concha, unserer Anlegestelle haben wir in las Aguitas halt gemacht, um etwas zu essen und zwischendurch eine Piratenhoehle von aussen besichtigt.
Merida ist weit vom Meer entfernt. Was suchen Piraten hier? Es soll einen einzigen gegeben haben, der sich hier zur Ruhe gesetzt hat und seinen Schatz in der besagten Hoehle versteckt hat. Versuche diesen zu finden sind bisher ohne Erfolg. Man ist wohl bis 700 m in den Hoehle vorgedrungen. Auf disem Weg gibt es Stellen die mit Wasser gefuellt sind und nur mit Tauch- Ausruestung zu ueberwinden sind.
Wir haben uns die Hoehle von Aussen angesehen. Am Wochenende ist hier reger Betrieb, dann gibt es Leute, die Taschenlampen vermieten, um die Hoehle zu begehen.
Unsere Anlagestelle ist Puerto Concha. Nach ungefaehr 5 h Fahrt sind wir dort. Unser Gepaeck wird vorm im Boot verstaut, ein Kiste Bier wird gekauft. Und es kann losgehen. Nach etwa einer halben Stunde sind wir am Ziel. Ein Haus auf dem Maracaibo- See. Geschlafen wir in Haengematten.
Es gibt leckers Essen. Blaue Krebse ( auf dem Bild halte ich ein lebendes Exemplar in der Hand)und Fisch- gegrillt. Dazu eine hausgemacht Sauce.

Sonnenuntergang ueber dem Maracaibo- See.








Nach dem Essen unternahmen wir ein Nachtfahrt auf einem der Fluesse um Tiere vorzugsweise Kaimane zu aergern- ich meine natuerlich zu beobachten. Kaimane bekommt man schwer zu Gesicht, das erfuhr ich schon im Orinoco- Delta. Hier sahen wir zumindest 2-3 Exemplare. Wir sahen auch etliche Voegel. Die armen Tiere schienen voellig hilflos im grellen Licht des Scheinwerfers. Das Licht stoert sie anscheinend nicht, auch Bootsgeraeusche sind sie gewohnt. Anderer Krach schreckt sie auf. Deshalb mussten wir leise sein.
Nach der Nachtfahrt beobachten wir BLitze und haben alle erdenklichen Einstellungen an der Kamera vorgenommen, um einem Blitz abzulichten. Meine Versuche waren erfolglos. Ein Blitzchen habe ich eingefangen, aber bitte, das stellt nicht annaehernd das Schauspiel dar. Es gibt keinen Donner, wie bei der Entladung bei einem Gewitter.
Mit unserem Gastgeber sprechen wir ueber die Politik Chavez. Er erzaehlt uns, dass es eine guenstige Moeglichkeit gibt eine Kredit fuer eine Hauskauf zu bekommen. Das funktioniert ueber die Sozialversicherung. Man kann, wenn ich es richtig verstanden habe das Geld aus der Sozialversicherung als Sicherheit fuer eine Kredit nutzen. So ist es fuer viele auch erschwinglich ein Haus zu kaufen. Gut, unser Gastgeber hat das auch gemacht. Fuellte den entsprechenden Antrag aus, ging zur Bank und wollte den Kredit aufnehmen. Soweit alles in Ordnung aber es fehlte noch eine Unterlage- das Parteibuch der soziallisten Partei Venezuelas. Ohne das gibt es keinen Kredit. Er ist nicht in die Partei eingetreten- obwohl ihm Freunde rieten einzutreten. "Es spielt doch keine Rolle!" Wenn ersteinmal alle Mitglied in der sozialistischen Partei sind, koennte ja jemand auf die Idee kommen, das die anderen Parteien ueberfluessig sind.
Ein anderes Thema war die militaerische Mobilmachung. Im Moment muss sich bei den entsprechenden Stellen fuer den Militaerdienst einschreiben. Die Wehrdienstzeit soll verlaengert werden. Vorbereitungen.
Am zweiten Tag besuchen wir Kongo Mirador. Das ist ein Dorf mit 800 Einwohnern, das im Wasser am Rand des Maracaibo-Sees steht. Es gibt wie in jedem Ort eine Plaza Bolivar, eine Kirche, eine Grundschule und die Pfaehle fuer den Bau einer weiterfuehrenden Schule und einen Generator der Nachmittags ab 16:00 Uhr, wenn die Telenovelas beginnen eingeschaltet wird. Um 22:00 Uhr wird er abgeschaltet.
Auf der etwa 2 stuendigen Fahrt auf dem Maracaibo- See gibt es viele Krebs- Fischer zu sehen, die die blauen Krebse fangen. Diese Krebse sind ueberwiegend fuer den Export bestimmt. Das Wasser des Maracaibo- Sees ist ein Gemisch aus Suess- und Salzwasser. In dem See schwimmen Delpine, manmal sieht man die scheuen Tiere kurz auftauchen.
Am Ufer kann man viele Affen beobachten. Ihr Lebensraum beschraenkt sich fast ausschlielich auf einen schmalen Streifen Uferregion der nicht der Rodung zum Opfer gefallen ist.



Das wars dann aus Catatumbo.
Auf der Rueckfahrt besichtigten wir eine Lagune- deren Namen mir entfallen ist. In dieser Lagune gibt es ein Salz, mit dem so eine Art Kautabak, der in Venezuela sehr populaer ist, hergestellt wird.
zum Abschluss besichtigten wir ein Trapische. Dort wird Zuckerrohr verarbeitet. Das Ergebnis des Prozesses ist Suessstoff, der in Barren verkauft wird.
Das war Technik zum Anfassen. Die Zuckerrohrmuehle wird von einem 40 Jahre alten Motor an dem man alles selbst reparieren kann angetrieben.