Mittwoch, 20. Oktober 2010

Merida,Venezuela, 20.10.2010

So, fuer heute habe ich mir noch etwas spektakulaeres aufgehoben- paragliding. Morgens bin ich noch relativ ruhig. Die Abfahrt zum Startplatz ist um 8 Uhr geplant; Abfahrt ist um 9 Uhr. Bis alle Teilnehmer zusammenkommen und die Piloten ankommen und und und- asi es Venezuela.
Dann werden die Fallschirem abgeholt. Nun geht es in die Berge. Mein Leiden beginnt. Wie konnte ich mir nur sowas vornehmen. Ich beruhige mich, ich kann ja immer noch einen Rueckzieher machen. Das sieht zwar bloed aus, aber was solls. Die Fahrt die Berge rauf ist schrecklich. Ich sehe die Abgruende tiefer als sie vermutlich sind. Meine Angst kann ich foermlich riechen. Nie im Leben setze ich mich in den Fallschirm. Und es geht immer weiter hinauf. Die Landschaft die ich ich vorher so bestaunt habe wird bedrohlich.
Endlich kommen wir an. Oben am Startplatz herrscht eine ruhige Atmosphaere, die Piloten unterhalten sich. Wir warten, aber nicht weil man in Venezuela eben warten muss, sondern der Wind muss noch etwas besser werden. Ich sehe mir den Startplatz an, sehe hinunter. Jetzt bin ich schon etwas ruhiger; die Tiefe ist nicht mehr so bedrohlich. Wir sind auf einer Hoehe von etwa 1300 m. Ich atme ruhig, unterhalte mich etwas, setze mich hin, spreche mit einem Suedafrikaner ueber das Spiel Deutschland- Argentinien bei der Weltmeisterschaft.
Dann fliegt der Erste zum Testflug. Die Vorbereitungen der anderen Springer beginnen.
Ich bin an der Reihe. Der Sitz wird umgeschnallt. Ich vergewissere mich, das alles fest sitzt. Dann kinkt sich der Pilot ein- jetzt wird es spannend, der Fallschirm hebt ab, letzte Instruktionen, wie ich mich nach dem Start in die richtige Sitzposition bringe und dann heben wir ab.
Woah. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Es war faszinierend in Luft zu sein. Auf der einen Seite dicht unter einen die Berge und aus der anderen Seite Tiefe. Es war ein tolles Gefuehl, die Angst ueberwunden zu haben und diesen Ausblick zu geniessen. Es ist sagenhaft. Das macht suechtig. Ruhe, nur der Wind und man fliegt ganz sanft. Wir drehen ein paar Runden und fliegen dann Richtung Merida- unter mir wird es immer tiefer.
Dann geht es zum Landeanflug. Die Landung ist geglueckt. Wieder festen Boden unter den Fuessen.
Nach dem Flug bin ich total erschoepft.

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