Samstag, 16. Oktober 2010

Catatumbo, Venezuela, 14./15.10.2010

Eine von vielen Touren von Merida aus ist die nach Catatumbo. Hier erwartet einen ein Naturschauspiel ueber dem Ufer des Maracaibo- Sees.
Leider habe ich keine Bilder, die es annaehernd angemessen spiegeln. Abends blitzt es ueber dem Maracaibo- See. Es beginnt am fruehen abend mit kleinen Entladungen und wird dann immer staerker. Irgendwann um 21:00 Uhr bin ich schlafen gegangen; um 23:00 uhr hat mich unser Tour- guide geweckt, weil es intensiv blitzte. Um 02:00 Uhr bin ich wieder schlafen gegangen. Mit dem fotografieren hat es nicht geklappt. Man muss einfach auf gut Glueck abdruecken, das ist aber meistens zu frueh, oder zu spaet.
Die Blitze entstehen durch den Zusammenprall der warmen Windmassen, die von der Karibik aus ueber den Lago Maracaibo kommen und kaelteren Windmassen aus der Richtung Merida. Die Mangrovenwaelder Richtung Catatumbo am Ufer des Maracaibo- Sees erzeugen Methan und das alles erzeugt Abend fuer Abend die Blitzlichter ueber dem Maracaibo- See.
Erwartungsvoll sieht man in den Himmel und wartet auf den naechsten Blitz. Jeder ist anders. Im Laufe des Abends verschiebt sich das Zentrum.
Wir beobachten die Blitze von unserer Unterkunft auf dem Maracaibo-See.

Wir das waren die Tourteilnehmer. Ein Kanadier, ein Deutscher, ein Brasilianer, ich, unser Tourguide ein Franzose, der Fahrer und der Besitzer des Hauses auf dem Maracaibo- See.

Wir sind frueh morgens losgefahren. Egal was man unternimmt, die Wege sind in Venezuela sehr lang. Auf dem Weg nach Puerto Concha, unserer Anlegestelle haben wir in las Aguitas halt gemacht, um etwas zu essen und zwischendurch eine Piratenhoehle von aussen besichtigt.
Merida ist weit vom Meer entfernt. Was suchen Piraten hier? Es soll einen einzigen gegeben haben, der sich hier zur Ruhe gesetzt hat und seinen Schatz in der besagten Hoehle versteckt hat. Versuche diesen zu finden sind bisher ohne Erfolg. Man ist wohl bis 700 m in den Hoehle vorgedrungen. Auf disem Weg gibt es Stellen die mit Wasser gefuellt sind und nur mit Tauch- Ausruestung zu ueberwinden sind.
Wir haben uns die Hoehle von Aussen angesehen. Am Wochenende ist hier reger Betrieb, dann gibt es Leute, die Taschenlampen vermieten, um die Hoehle zu begehen.
Unsere Anlagestelle ist Puerto Concha. Nach ungefaehr 5 h Fahrt sind wir dort. Unser Gepaeck wird vorm im Boot verstaut, ein Kiste Bier wird gekauft. Und es kann losgehen. Nach etwa einer halben Stunde sind wir am Ziel. Ein Haus auf dem Maracaibo- See. Geschlafen wir in Haengematten.
Es gibt leckers Essen. Blaue Krebse ( auf dem Bild halte ich ein lebendes Exemplar in der Hand)und Fisch- gegrillt. Dazu eine hausgemacht Sauce.

Sonnenuntergang ueber dem Maracaibo- See.








Nach dem Essen unternahmen wir ein Nachtfahrt auf einem der Fluesse um Tiere vorzugsweise Kaimane zu aergern- ich meine natuerlich zu beobachten. Kaimane bekommt man schwer zu Gesicht, das erfuhr ich schon im Orinoco- Delta. Hier sahen wir zumindest 2-3 Exemplare. Wir sahen auch etliche Voegel. Die armen Tiere schienen voellig hilflos im grellen Licht des Scheinwerfers. Das Licht stoert sie anscheinend nicht, auch Bootsgeraeusche sind sie gewohnt. Anderer Krach schreckt sie auf. Deshalb mussten wir leise sein.
Nach der Nachtfahrt beobachten wir BLitze und haben alle erdenklichen Einstellungen an der Kamera vorgenommen, um einem Blitz abzulichten. Meine Versuche waren erfolglos. Ein Blitzchen habe ich eingefangen, aber bitte, das stellt nicht annaehernd das Schauspiel dar. Es gibt keinen Donner, wie bei der Entladung bei einem Gewitter.
Mit unserem Gastgeber sprechen wir ueber die Politik Chavez. Er erzaehlt uns, dass es eine guenstige Moeglichkeit gibt eine Kredit fuer eine Hauskauf zu bekommen. Das funktioniert ueber die Sozialversicherung. Man kann, wenn ich es richtig verstanden habe das Geld aus der Sozialversicherung als Sicherheit fuer eine Kredit nutzen. So ist es fuer viele auch erschwinglich ein Haus zu kaufen. Gut, unser Gastgeber hat das auch gemacht. Fuellte den entsprechenden Antrag aus, ging zur Bank und wollte den Kredit aufnehmen. Soweit alles in Ordnung aber es fehlte noch eine Unterlage- das Parteibuch der soziallisten Partei Venezuelas. Ohne das gibt es keinen Kredit. Er ist nicht in die Partei eingetreten- obwohl ihm Freunde rieten einzutreten. "Es spielt doch keine Rolle!" Wenn ersteinmal alle Mitglied in der sozialistischen Partei sind, koennte ja jemand auf die Idee kommen, das die anderen Parteien ueberfluessig sind.
Ein anderes Thema war die militaerische Mobilmachung. Im Moment muss sich bei den entsprechenden Stellen fuer den Militaerdienst einschreiben. Die Wehrdienstzeit soll verlaengert werden. Vorbereitungen.
Am zweiten Tag besuchen wir Kongo Mirador. Das ist ein Dorf mit 800 Einwohnern, das im Wasser am Rand des Maracaibo-Sees steht. Es gibt wie in jedem Ort eine Plaza Bolivar, eine Kirche, eine Grundschule und die Pfaehle fuer den Bau einer weiterfuehrenden Schule und einen Generator der Nachmittags ab 16:00 Uhr, wenn die Telenovelas beginnen eingeschaltet wird. Um 22:00 Uhr wird er abgeschaltet.
Auf der etwa 2 stuendigen Fahrt auf dem Maracaibo- See gibt es viele Krebs- Fischer zu sehen, die die blauen Krebse fangen. Diese Krebse sind ueberwiegend fuer den Export bestimmt. Das Wasser des Maracaibo- Sees ist ein Gemisch aus Suess- und Salzwasser. In dem See schwimmen Delpine, manmal sieht man die scheuen Tiere kurz auftauchen.
Am Ufer kann man viele Affen beobachten. Ihr Lebensraum beschraenkt sich fast ausschlielich auf einen schmalen Streifen Uferregion der nicht der Rodung zum Opfer gefallen ist.



Das wars dann aus Catatumbo.
Auf der Rueckfahrt besichtigten wir eine Lagune- deren Namen mir entfallen ist. In dieser Lagune gibt es ein Salz, mit dem so eine Art Kautabak, der in Venezuela sehr populaer ist, hergestellt wird.
zum Abschluss besichtigten wir ein Trapische. Dort wird Zuckerrohr verarbeitet. Das Ergebnis des Prozesses ist Suessstoff, der in Barren verkauft wird.
Das war Technik zum Anfassen. Die Zuckerrohrmuehle wird von einem 40 Jahre alten Motor an dem man alles selbst reparieren kann angetrieben.

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