Donnerstag, 30. September 2010

St. Elena, Venezuela, 30.09.2010

Ich bin fast an der Grenze zu Brasilien. WIe soll es von hier aus weitergehen. Da draussen ist die phantastische Gran Sabana. Ich stecke in der Sackgasse. Ich meine das nicht geographisch. Ich weiss nicht was ich jetzt tun soll. Ich wollte den Salto Angel- den hoechsten Wasserfall der Welt- der sich hier im Nationalpark Canaima befindet sehen. Aber wie komme ich dort hin? Es gibt eine Tour fuer 3200 Bolivares. Das ist mir zu teuer. Wandern im Nationalpark, wuerde ich auch gern tun. Aber hier kann man nicht so einfach einen Fuehrer mieten, und losgehen. Es gibt einige wenige Touren und die sind ziemlich teuer. Was nun?
Im Moment weiss ich selbst nicht was ich will. Checke Moeglichkeiten auf Preis und Inhalt ab. Und muss dann weitersehen. Das kommt mir alles viel zu lang vor. 2 Tage hier herunterfahren; das war schon viel zu viel Zeit fuer die Anreise, und nun das hier.

Seit der Abfahrt von den Isla Margarita ist alles schief gelaufen.

Von der Gran Sabana bin ich fasziniert. Eine wunderschoene Landschaft.


Km 88, Venezuela, 30.09.10

Die Reise zur Gran Sabana zieht sich in die Laenge. Der Ort hier heisst Km 88, das sind 88 km von Eldorado entfernt. Das Ziel St. Elena ist noch 4 Busstunden entfernt. Aber es ist eine Ewigkeit. Die Busse fahren hier sehr unregelmaessig.
Gestern sollte der Bus von Upata nach Santa Elena um 10:00 Uhr abfahren. Dann hiess es der Bus hat Verspaetung; er kommt gegen 11:00 Uhr. Um 12:00 war er noch nicht da. Um 13:00 Uhr dann kam die Meldung, der Bus ist defekt. Er faehrt heute nicht.
Es gab 2 Moeglichkeiten. Um 14:30 mit eienm kleinen Bus bis km 88 fahren oder um 22.30 nach St. Elena. Als ich mich fuer den Bus um 22:30 entschieden hatte, waren die Ticket leider schon ausverkauft. Also fuhr ich um 14:30 nach Km 88, das ist schon einmal der halbe Weg nach St. Elena.
Bisher sind meine Busreisen immer sehr reibungslos verlaufen, aber jetzt zieht es sich in die Laenge und immer Warten. Waehrend des Wartens kann man sich nicht beschaefftigen und es ist heiss. Waehrend ich hier im Internetcafe sitze, faehrt mir vielleicht der Bus vor der Nase weg.

Dienstag, 28. September 2010

Upata, Venezuela, 28.09.2010

Gestern habe ich mich von der Isla Margarita verabschiedet. Die Tage auf der Insel waren sehr erholsam. Mit dem Schreiben komme ich kaum nach. Und Fotos hochzuladen ist fast ein Ding der Unmoeglichkeit. Die Ausruestung hier haben oft noch 3,5" Laufwerke. Ein USB- Anschluss ist fast schon das hoechste der Gefuehle.
Nun aber weiter. Das naeschste Reiseziel ist die Gran Sabana. Die Venezolaner schwaermen von der Landschaft.
Morgens verliess ich puerto de la cruz in einem PKW. Der Fahrer faehrt jeden Tag zwischen puerto Ordaz und puerto de la Cruz - eine Strecke dauert etwa 3 h- hin und her. und transportiert 3 Personen. Die Fahrt kostet 120 Bolivares. Das ist teuer als mit dem Bus, aber wesentlich schneller.
Auf der Fahrt sind wir ueber den Orinoco gefahren. Beeindruckend, wie gross dieser Fluss ist. Hier ist ein wirtschaftliches Zentrum des Landes. Eisen, Aluminum. Eigens fuer die Energieversorgung der Aluminiumindustrie hat man Staudamm und das Wasserkraftwerk Guri gebaut.
In Puerto Ordaz angekommen suchte ich eine guenstige Unterkunft. Die erste sollte 180 Bolivares kosten, die naechste 230 und die Dritte schleisslich 150 Bolivares. Nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Mann an der Rezeption, habe ich mich dann entschieden weiterzufahren. Es war 15:30 und ich fuhr weiter nach Upata. Das ist etwa eine 3/4 h weiter entfernt und schon dichter an der Gran Sabana.
Mach Upata bin ich ebenfalls per PKW gefahren. Hier gibt es viele Leute die von der Dienstleistung Tranport leben. Kein Wunder. Benzin ist billiger als Wasser in der Flasche. Wenn ich mich nicht verhoert habe, kostet der Liter etwa einen zehntel Bolivar.
Ich bin mit Daniel gefahren. Seine Cousine lebt in Frankfurt. Im naechsten Jahr will er sie besuchen. Er hat mir ein paar gute Tipss gegeben, wo ich hinfahren soll, und was ich mir in der Gran Sabana ansehen soll.
Von hier aus muss ich noch mal 6 Stunden mit dem Bus fahren. Das ist dann schon fast an der Grenze zu Brasilien. Ich bin schon sehr gespannt. Ich wollte noch heute abend mit dem Bus fahren, aber leider waren schon alle Plaetze ausgebucht. So muss ich hier uebernachten.

Am Sonntag wurdee ein neues Parlament in Venezuela gewaehlt. Die Oposition hat ca. 52 % der Stimmen bekommen. In der Sitzverteilung im Parlament spiegelt sich das nicht wieder. Die regierenden Sozialisten unter Chavez haben mehr Abgeordnete, weil die Wahlkreise guentig verteilt waren. Das ist praktisch Wahlbetrug. Niemand mit dem ich mich unterhielt ist fuer Chavez. Jeder wuenscht sich, dass er so schnell wie moeglich verschwindet.

Gestern abend sah ich ein Presskonferenz mit Chavez, und ich kann ihm auch nicht abgewinnen. Er schwafelt unendlich, springt von einem Thema zum naechsten, spielt auf seine Freundschaft zu Castro an; nichts konkretes. Sein Projekt die Linke in Lateinamerika zum Sieg zu verhelfen verkommt zur Farce. Ich glaube sein einziger Verbuendeter ist Daniel Ortega in Nicaragua, weil er Oel aus Venezuela bekommt.
Hier in Upata gab es heute Abend einen grossen Autocorso anlaesslich des Sieges der Opposition.


Donnerstag, 23. September 2010

Isla Margarita, Venezuela, 22.09.10-27.09.2010

Die Tage auf der Insel waren sehr angenehm. Ich hatte ein Hotel in Porlamar, der Hauptstadt der Insel. Von dort aus bin ich mit dem Bus verschiedene Straende angefahren.


Die Festung Pampatar wurde 1663 von den Spanier gebaut, um sich vor Piraten zu schuetzen





Playa del Agua, Pampatar, Guacuco, Caribe. Sonne, Meer, Palmen, Strand es war einfach herrlich. Ich habe die Tage sehr genossen, und ausgespannt, sofern man sowas von so einem Dauerurlaub sagen kann.

Aber Reisen ist auch Arbeit. Den Rucksack packen, darauf achten, dass man nichts vergisst, und in Gedanken schon beim naechsten Ziel, die naechste Unterkunft suchen.

Da taten 6 Tage an einem Ort ganz gut.
Am 26.09 waren Parlamentswahlen. Deshalb durfte ab Freitag, den 24. kein Alkohol verkauft werden. Diskotheken hatten auch geschlossen.





Am Sonntag an der Playa Caribe habe ich mir zum Abschluss noch eine Massage am Strand gegoennt.






Am 27. brach ich dann Richtung Festland auf.

Dienstag, 21. September 2010

Porlamar, Isla Margarita, Venezuela, 21.09.2010

Das naechste Ziel auf der Insel ist Porlamar, das ist die Hauptstadt der Insel. Mit dem Bus fahre ich dort hin.
Es ist duester draussen. Was soll ich hier? Wo soll ich jetzt hin? Finde ich ein guenstiges Hotel? Was soll ich mir hier ansehen? Es war etwas wie Verzweifung und Hoffnungslosigkeit. Ich war an einem Punkt, wo ich dachte, was soll das? Warum habe ich auch keinen Reisefuehrer eingepackt?
Ich steige aus dem Bus aus, will mich erstmal setzen und dann weitersehen. Da spricht mich jemand an, ob ich USB- Stick kaufen will. Ich verneine. Die naechste Frage ist, ob ich Geld tauschen will. Ich antworte, dass ich kein Bargeld, sondern nur Traveller- Checks habe. Er sagt:" Kein Problem- zum Kurs von 1 zu 8." Mein Geldproblem scheint sich zu loesen. Nur hat der Laden in dem wir tauschen wollen noch nicht auf. In der Zwischenzeit werde ich zum Hotel gebracht und habe noch Zeit ein Dusche zu nehmen.
Ich hatte schon so eine Vorahnung, das irgendetwas faul sein muss an dem Deal mit dem Geld. Soviel Glueck auf einmal, dass kann doch nicht sein. Vielleicht hat man mir meine Verzweifelung an dem Morgen auch angesehen, und mich als leichtes Opfer identifiziert.
Ich beabsichtige vorsichtig zu sein. Ich gehe ich mit dem Vermittler zum Geldtauschen. Es findet nicht im Geschaeft statt, sondern auf der Strasse. Ich fuelle die Traveller Checks aus. Dabei machte ich eine Fehler, aber das war dem Haendler egal. Das machte mich schon stutzig. Dann gab er mir das Geld. Den Trick kannte ich aus Costa Rica. Zuerst ein Teil grosse Scheine, und dann oben drauf einen Haufen kleine Scheine. So ist man gezwungen das Geld sorfaeltig zu zaehlen. Der Haendler bietet sein Hilfe an und nimmt die Schein in die Hand. Beim Zaehlen nimmt er dann die grossen Scheine so zwischen die Finger, dass es sie unaffaellig verstecken kann. Damit das ganze funktioniert wird etwas Aufregung produziert. Alles muss schnell gehen, die Polizei koennte ja kommen.
Am Ende behielt der Haendler sein Geld und ich meins. Und das wars.
Mein Vermitter bot mir noch eine andere Moeglichkeit an. Ich war etwas misstrauisch, dachte mir aber was soll schon passieren. Zum naechsten Tauschort konnten wir nicht zu Fuss gehen. Mein Vermitteler wollte ein Auto nehmen, ich sagte, wir fahren mit dem Bus. Er war etwas ungehalten das ich misstrauisch war.
Die naechste Adresse war sehr serioes. Der Haendler war Fussballfan. Zuerst unterhielten wir uns ueber Fussball. Dann kamen wir auf mein Anliegen zu sprechen. Mit den Traveller- Checks das ging nicht mehr, weil sie falsch ausgefuellt waren. Aber er bot mir an Geld auf sein Bankkonto in Spanien zu ueberweisen, und mir hier dafuer Bolivares zu geben. Nicht leichter als das in Zeiten des Internet- Banking. Eine etwas unkonventionelle Loesung.

Punta de Piedra, Isla Margaritha, Venezuela, 20.09.2010

Mein naechstes Ziel nach Caracas war die Isla Margarita. Die Absicht dorthin zu fliegen, gab ich auf, weil ich einfach keine Moeglichkeit fand in Caracas ein Ticket zu kaufen. Einfach zum Flughafen, und dort auf gut Glueck ein Ticket kaufen wollte ich nicht.
Also nahm ich den Bus. Die Firma "Rodvia de Venezuela" bietet einige Ziele an. Man faehrt bis puerto de la cruz und dann mit ein Fahre weiter zur Insel.
Die Fahrt im Bus dauert ca 6 h. Sehr Bequem. Ich konnte sogar eine Stunde schlafen.

Die Ueberfahrt mit der Faehre dauert dann noch mal 3 h. Um etwa 19:00 Uhr komme ich in "Punta de Piedra" an, und weiss nicht wie es weitergehen soll, und suche mir ersteinmal eine Unterkunft.
Mal sehen wie es am naechsten Tag weitergeht.

Caracas, Venezuela, 17.09-20.09.2010



Ich habe ein Problem. Ich habe kein Bargeld- Dollar meine ich. Devisen sind nicht frei verfuegbar und ueberall, wo das so ist, gibt es einen Schwarzmarkt. Dord wird doppelt soviel fuer den Dollar gezahlt als der ofizielle Umtauschkurs. Das schmerzt doppelt, weil ich feststelle, das Caracas teuer ist. Ein Flasche Wasser 1,5 l kostet umgerechnet etwa 1 € - uebrigens ist das teurer als Benzin. Essen ist teuer- eine Arepa mit Fleisch oder Huehnchen kostet 20 Bolivares, das sind umgerechnet fast 4 Euro und die Portion ist von der Menge her vielleicht die Haelfte eines Doeners.
Also richtete sich mein Handeln darauf, Dollar zu bekommen. Mein Plan war, mir Geld per Western Union zu schicken. Die Frage war, zahlt mir die Western Union das Geld in Dollar aus.
Ich machte mich auf, in Caracas eine Filiale der Western Union zu suchen.

Ich hielt die Augen offen, waehrend ich mir den Parque central und das historische Zentrum ansah. Aber nicht zu machen. Als naechstes fragte ich jemanden, der mir ein Tauschgeschaeft anbot. Er wusste, wo ich hin muss. ItalCambio etwa 6 Cuadras weiter, dort werde ich fuendig.
Ich nahm eine Bus, fand auch die richtige Stelle, aber dort gab es keine Western Union. Nach weiterem Durchfragen bei zwei Banken, bekam ich richtige Adresse.
Die Western Union gibt das Geld auch nur in Bolivares zum offiziellen Umtauchkurs heraus.
Eine andere Moeglichkeit fiel mir dann nicht mehr ein.

Da ich nun mal in Caracas war, machte ich die Dinge, die ich hier tun wollte, um dann durchs Land zu reisen.
Ich sah mir die Stadt an, war in einem Museum fuer zeitgenoessische Kunst, das mir sehr gefallen hat und bin mit der Seilbahn auf den Avila gefahren, von dort hat man einen Ausblick auf die ganze Stadt.
Schon die Fahrt mit der Seilbahn ist ein Erlebnis. Als ich mich in die Kabine setzte, war mein Magen flau, ich dachte mir wird schlecht und ich wollte am liebsten wieder aussteigen. Meine Mitfahrer waren serh nett und wir haben ein bisschen geflachst. Ein Maedchen war bereits oefter mit der Bahn gefahren und wusste auch, was passiert, wenn der Strom ausfaellt. Dann bleibt die Bahn halt stehen. Auch darueber machten wir noch Witze, und meine Hoehenangst war dann auch bald vorbei.
Der Ausblick ist traumhaft. Es geht ueber die Waelder. Die Fahrt kam mir sehr lang vor. Ich schaetze der Berg ist so 1500 m hoch. Und immer wieder der Ausblick auf Caracas. Von hier oben sieht die Stadt so friedlich aus.
Oben angekommen, kann man den Ausblick geniessen, etwas essen. Ein Pullover ist angesagt, weil es kalt ist.
Eine halbe Stunde Fussweg entfernt befindet sich Galipan. Dort befinden sich Kioske; man kann essen oder Kunsthandwerk kaufen und von dort kann den Berg Richtung Guaira herunterfahren und einen kleinen Strandspaziergang machen.
So habe ich es gemacht. Landschaftlich ist es sehr reizvoll. Die Fahrt ist ein Tortur. Auf einer Camionetta, die im ersten oder zweiten Gang hochtourig den steilen Berg hinunterfaehrt, und die Autoabgase, am Ende droehnte mir der Kopf. Mit der Seilbahn waere weniger anstrengend gewesen.
Von Guaira fuhr ich mit einem Bus wieder nach Caracas.

Caracas, Venezuela, 16.09.10

Frueh morgens fahre ich mit dem Taxi zum Flughafen in Managua. Ich lasse mich von Bayardo, dem Hotel- Taxifahrer fahren, dass ist teurer als der normale Tarif. Ich war mir nicht sicher, ob ich um diese Uhrzeit ein Taxi auf der Strasse finde. Ich hatte auch die Moeglichkeit verschiedene Taxifahrer anzurufen, die mich waehrend meines Aufenthaltes in Managua gefahren haben, aber ich war mir nicht sicher, ob ich sicher ankomme.
Wir unterhalten uns. Vom Vortag bin ich noch etwas muede, den Rum vertrage ich nicht mehr so gut. Bayardo erzaehlt mir das er seit 17 Jahren nicht mehr trinkt, nicht raucht und seiner Frau treu ist. Wie er das macht frage ich ihn? Mit Gott Hilfe antwortet er.

Am Flughafen angekommen, checke ich ein und habe noch viel Zeit. Wie immer bin ich viel zu frueh am Flughafen. Diese Macke werde ich wohl nie ablegen, immer mindestens 2 h vor Abflug auf dem Flughafen zu sein.

Welch ein Zufall. Auf dem Flughafen treffe ich noch einen Freund, den ich staendig versuchte anzurufen, aber nicht erreichte.

Um 8:35 ging es auf nach San Jose, Costa Rica von dort ging es 2 h spaeter weiter nach Caracas.

Waehrend des Fluges hatte ich ein freundliche Begleitung. Ich bekam noch ein Menge Informationen ueber Venezuela; vor allem was ich mir alles ansehen muss. Und den Tip, mich nicht allzulange in Caracas aufzuhalten. Caracas ist sehr gefaehrlich. Am Besten waere es, ich suche gleich einen nationalen Flug zur Isla Margarita.

Durch die Migration bin ich dann gut durchgekommen. Das erwaehne ich, weil ich in Managua eine Schreck bekam. Die Frau am Schalter der Taca sagte mir ich brauche fuer Venezuela ein Weiterflugticket, sonst lassen sie mich nicht ins Land. Der Mann am Schater der Einwanderungsbehoerde wollte nur wissen, wie lange ich in Venezuela bin und wie ich ausreise. "Ueber den Landweg nach Columbien", war meine Antwort, damit war alles klar.

Ich suchte den nationalen Flughafen, und versuchte ein Ticket fuer die Isla Margarita zu bekommen. Unmoeglich. Im Moment ist Ferienzeit in Venezuela, und da ist alles voll.
Ueberall Leute, die Geld tauschen wollen. Einige boten mir ein Ticket an. Sie haben Kontakte in der Fluggesellschaft und koennen mir ein Ticket besorgen. Ein besonders Harnaeckiger bot mir ein Ticket fuer 700 Bolivaras an- der ofizielle Preis sind 300 Bolivares- nachdem ich kein Interesse zeigt, ging er auf 450 Bolivares runter. Wahrschenlich haette ich weder ein Ticket noch Geld gehabt, wenn ich darauf eingegangen waere.
Mit dem Geldautomaten hatte ich noch Schwierigkeiten. Die Eingabe muss sehr schnell erfolgen, sonst wird der Vorgang abgebrochen. Das ich dann noch die ersten beiden Nummern meines Reisepasses eingeben musste, hat mich total durcheinander gebracht.

Es war mittlerweile 16 Uhr, einen Flug auf die Isla Margarita zu bekommen aussichtslos. Also blieb mir nicht anderes uebrig, als mich bald auf den Weg nach Caracas zu machen. Ich hatte wenig Lust in der Nacht in Caracas umher zu irren und ein Hotel zu suchen.

Mit einem Buss fuhr ich zum parque central und fand nach dem zweiten Anlauf ein einigermassen guenstiges Hotel.

Managua, Nicaragua, 15.09.10

Der letzte Tag in Nicaragua. Mittags treffe ich mich mit Familie. Zum Abschied trinken wir Rum. Ich vertrage einfach nichts mehr und ich moechte auch nicht betrunken im Taxi bis zum Hotel fahren; man weiss nie was einem alles zustossen kann.
In Nicaragua unterhaelt man sich natuerlich auch ueber die aktuelle nicaraguanische Politik. Daniel Ortega sitzt fest im Sattel. Seine Wiederwahl im naechsten Jahr scheint sicher. Damit er wiedergewaehlte werden kann, muss die Verfassung geaendert werden. Ein Praesident kann nur eine Amtszeit regieren. Die notwendige Mehrheit im Parlament wird er sich wohl verschaffen. Damit er die Wahlen gewinnt sorgt er auch, indem er die Oposition mit 2 Kandidaten antreten laesst.
Fuer sein eigenes Wohl sorgt Ortega und daneben auch fuer das Wohl der Buerger. Die Landbevoelkerung bekommt eine Menge Zuwendungen. Es wird immer noch viel fuer die Gesundheit getan und fuer die Bildung.
Die Zuwendungen an de Landbevoelkerung sind von einer Art, dass sie die Abhaengigkeit eher foerdern, denn verringern. Die Leute bekommen Nahrungsmittel gegen gemeinschaftliche Arbeit. Die Entwicklung scheint das nicht zu foerdern.

Mittwoch, 15. September 2010

Cuidad Dario, Nicaragua, 14.09.10

Fruehmorgens machte ich mich auf nach Cuidad Dario. Wie lange die Fahrt dauern wuerde wusste ich nicht, da Feiertag war und nicht so viele Busse fahren. Der 14.09 ist der Tag der Unabhaengigkeit Nicaraguas.
Ich schaffte es in 2 h. Mit dem Taxi zum Mayoreo und dort fuhr gerade der Buss nach Dario aus der Haltestelle. Besseres Timing gibt es nicht.
Um 9:30 bin ich in Dario im Hotel Metapa und Treffe Erick. Auf den ersten Blick kaum gealtert. Mir sagen hier auch alle die mich von frueher kennen, ich sehe noch genau so aus, nur etwas dicker.
Erick war damals als ich in Terrabona gearbeitet habe der oertliche Vertreter der FSLN. Damal hat er eine Menge fuer unser Projekt getan. Wenn es mit der oertlichen Verwaltung stockte, schaltete er sich ein. Er war oft bei Versammlungen mit den Siedlungen anwesend, hat uns unterstuetzt. Verbindungen zu den Siedlungen hergestellt. Wir sind im Laufe der Zeit Freunde geworden. Wir haben spaeter den Kontakt verloren. Das letzte Mal sah ich ihn kurz vor 9 Jahren in Nicaragua.
Wir paluderten ueber die alten Zeiten, neue Projekte und natuerlich die aktuelle Politik in Nicaragua.
Das neuste Projekt ist den Norden touristisch interresanter zu machen. Es gibt Ansaetze wie die "Ruta del Cafe", ein "Museum des Kaffee". Es ist als Kooperative organisiert. Also wer Lust hat in Nicaragua Urlaub zu machen... nur zu.
Der Sueden ist da besser entwickelt. Dabei ist der Norden auf jeden Fall landschaftlich viel reizvoller und hat eine Menge Potential fuer Oeko- Tourismus, Wanderungen etc.
In diesem Gebaeude in Sebaco befindet sich der Haupsitz der Kooperative.







Hier ein paar Aufnahmender Feiern zum Unabhaengigkeitstag In Sebaco.






Der Tag ging schnell vorueber. Abends fuhr ich wieder Richtung Managua. Wir nahmen uns vor in Kontakt zu bleiben. Dank Internet und Facebook ist das ja jetzt etwas einfacher.

Montag, 13. September 2010

Managua,Nicaragua, 13.09.10

Nicht viel los heute. Ich bin noch muede von der Tour am Wochenende. Ich warte auf meinen Autovermieter, der den Wagen abholen will. Bei der gelegenheit moechte ich ihm noch berichten, was am Wochende mit dem Wagen los war.
Er kommt, ich berichte ihm was passiert ist und er hat eine einfache Erklaerung parat. Beim Dodge muss man, um den Schluessel abzuziehem eine kleinen rechteckigen Knopf unterhalb des Schlussels hereindruecken, dann erst kann man den Schluessel ganz zurueckdrehen und herausziehen. Das habe ich nicht bemerkt, weil der Schluessel schon so glattgeschliffen war, dass er auch ohne diese Handlung aus dem Zuendschloss heraus gezogen werden konnte.
Bei der Uebergabe der Camionetta hatte der Vermieter mir gesagt, dass sie einen Linksdrall hat und man das Lenkrad nicht loslassen darf, aber das mit dem Schluessel sagte er mir nicht.

Desweiteren war Faulenzen angesagt.
Abends sah ich meine Mails nach und fand eine von meinem Freund Erick Rodriguez. Er war gerade aus den USA zurueck gekommen. Ich rief ihn an und wir verabredeten uns fuer den naechsten Tag in Cuidad Dario.

Freitag, 10. September 2010

Ometepe, Nicaragua 11./12.09.10

Auf nach Ometepe.

Ometepe ist eine Insel im Nicaragua – See. Wir sich von Managua nach San Jorge aufgebrochen.Dort ist ein Anleger fuer die Faehre nach Ometepe. Wir fuhren auf dem “Rey de Cocibolca” (Dem Koenig des Nicaragua- Sees) nach San Jose del Sur. Die einstuendige Ueberfahrt war angenehm kurzweilig.

Auf dem Weg von Managua nach San Jorge hatten wir uns etwas verspaetet. Es begann damit, dass mein Autovermieter den Wagen etwa eine ¾ Stunde spaetet als vereinbart lieferte, dann musste ich durch Managua fahren und einige Baustellen hielten mich auf.

So kamen wir gerade rechtzeitig vor Abfahrt der Faehre in San Jorge an. Wir waren die Letzten die auf die Faehre aufsetzten. Vor uns fuht noch ein grosser Sattelschlepper mit Pflastersteinen auf die Faehre. Wir fuellten mit unserem Wagen den letzten freien Platz aus. Bei der Ankunf in San Jose del Sur, fuhren wir als erstes von Bord. Es war schon dunkel. Die Anlegestelle in San Jose del sur ist relativ neu und befindet sich noch im Bau. Es war etwas schwierig den Fahrweg auszumachen.

Wir fuhren weiter nach Altagracia, wo wir uebernachten wollten. Die beideb ersten Hotels waren bereits ausgebucht. Am Ende fanden wir eine Unterkunft, in der Hospedaje Ortiz. Das war zienlich guenstig, 4 US- Dollar pro Person, und wir bekamen eine gute Einfuehrung, was man alles auf der Insel unternehmen kann. Wir hatten uns fest vorgenommen einen der beiden Vulkane Madera oder Conception zu besteigen. Wir liessen uns die Vor- und Nachteile der beiden Vulkane erlaeutern und entschieden uns dann fuer den Madera.

Unser Herbergsvater vermittelte uns auch einen hervorragenden Fuehrer fuer die Tour auf den Madera. Ohne kundigen Fuehrer sollte man die Tour nicht machen, es sind schon Leute ums Leben gekommen, die meinten es alleine zu schaffen.

Am Samstag morgen ging es los. Bis wir gefruehstueckt, den Wagen angeschoben haben- die Batterie war etwas schwach- und von Altagracia bis zur Finca Magdalena – der Ausgangspunkt fuer die Wanderung – gefahren sind, war es fast 8:00 Uhr.

Zu viert Maristel, Carla, Silvio und ich plus Fuehrer - Levi- machten wir uns auf. Die Wanderung war mit 7 h prognostiziert und ca 1,5 l Wasser pro Person. Der Madera ist der einfachere der beiden Vulkane, weil ist mit 1400 m ca 300 m kleiner als der Conception und er ist bewachsen, waehrend der Conception kahl ist. Wir hatten uns am Ende fuer den Madera entscheiden, weil wir uns die 10- stuendige Wanderung nicht zugetraut haben.

Von der Finca Magdalena aus kommt man zuerst durch eine Kaffeplantage- hier wird organischer Kaffee angebaut, dann geht es durch eine Kakaopflanzung bis es endgueltig in die Wildnis geht. Es geht ziemlich gerade bergauf. Der Weg ist mal Steinig, mal matschig, mal Baumwurzeln, alles ist ein wenig nass und ueberall kann man ausrutschen. Mit dem Wetter hatten wir Glueck. Am Vortag und am Vormittag hatte es nicht geregnet, so war alles nur halb so matschig.

Was ist das? Termiten. Wir sollten davon probieren. Sie schmecken nach Karotten. Stimmt, der Nachgeschmack ist wie Karotte.

Ich musste mich hoellisch auf den Weg konzentrieren, um immer auf den richtigen Stein zu treten. Streckenweise war es wie treppensteigen nur mit unterschiedlichen Stufenhoehen zwischen 30 und 60 cm.



Hier gebuehrt unserem Fuehrer ein grosser Dank fuer seine Motivation. Wir waren bereits 2,5 h unterwegs, als er uns mitteilte, dass wir fast die Haelfte des Aufstiegs erreicht haben. Ich dachte wir schaffen das niemals bis ganz oben auf den Berg. An dieser Stelle waere es ein leichtes fuer unseren Fuehrer gewesen uns so zu demotivieren, dass wir vor dem Ziel umkehren. Aber er hat uns ermuntert, gesagt, das wir gut in der Zeit liegen andere auch ncht schneller sind und es weiter oben einfacher wird. Wie gesagt, er haette auch sagen koennen es wird alles noch schlimmer und wir waeren vielleicht nach einer weiteren Stunde Wanderung umgekehrt. Er hat seinen Job wirklich gut gemacht. Das Beste war ueberhapt, dass er als wir die Spitze erreicht hatten Brot fuer uns hatte und noch viel wichtiger- Orangensaft. Das war die Rettung. Unsere Wasservorraete waren naemlich schon zu Ende bevor wir den Gipfel erreicht hatten.

Den Gipfel hatten wir nach etwa 4h 4min erreicht. Das hier ist ein Blick von oben. Da der Vulkan bewaldet ist kann man nur an weigen Stellen nach unten sehen.

Die jungen Leute sind dann noch zum Kratersee hinabgestiegen. In der Zeit habe ich meinen mueden Knochen etwas Ruhe gegoennt. Dann ging es an den Abstieg. Ohne Wasser. Ein Koenigreich fuer eine Coca- Cola. Ich brauchte unbedingt etwas suesses. Es gab nicht mal Wasser. Und es lagen etwa 4 h Fussweg vor uns. Keine gute Aussicht. Fast am Fuss des Berges gibt es eine Quelle vielleicht 3,5 h entfernt. Das war hart.

Beim Abstieg habe ich an nichts anderes als Wasser gedacht, und natuerlich daran nicht zu stolpert.

Nach 4 Stunden war es dann so weit. Wieder auf der Finca Margarita, und ein Cola in Reichweite. Ich hatte kaum noch Geld und musste mit einem eingerissenen 20 Cordoba- Schein bezahlen. Den bin ich nirgends losgeworden. Die Verkaeuferin wollte ihn natuerlich auch nicht. Ich sagte ihr, sie soll ihn doch einfach wieder an einen der vielen Touristen herausgeben, die werden in schon nehmen. Sie reagierte etwas pikiert.

Fuer den Abend war ein Fest in Altagracia angesagt. Fuer uns war der Abend gelaufen; Schaukelstuhl und Haengematte waren angesagt.

Aber es ist schon ein tolles Gefuehl, wenn man so ein Herausforderung angenommen und geschafft hat.

Zufaelle gibt es. An dem Morgen sassen wir beim Fruehstueck in der Hospedaje Ortiz und dort sass auch eine Niederlaenderin, die ich in einer Discothek in San Christobal, Mexico getrffen hatte. Die Welt ist klein.

Am naechsten Tag bekamen wir den Wagen nicht gestartet. Die Batterie war so runter, das selbst die Elektronik nicht mehr versorgt wurde und anschieben und ziehen mit einem anderen Wagen nicht mehr ausreicht.

Wenn es wirklich brenzlich wird, dann findet man in Nicaragua immer Hilfe. Der Mann, der uns versuchte mit seiner Camionette zu ziehen, wusste wo eine Mechaniker wohnt. Der kam auch gleich samt Werkzeug mit und

stellte fest, die Batterie ist runter und muss geladen werden. Also auf zur Ladestation. 1h hat es gedauert, dann war die Batterie wieder einsatzbereit, und siehe da der Wagen sprang an. Der Morgen war natuerlich dahin. Den Plan nach Ojo de Agua zu fahren gaben wir auf.

Stattdessen machten wir uns gleich nach Charco verde auf. Schwammen und sahen uns noch die Lagune an- was in der Regenzeit nicht so einfach ist.




Um 15:00 ging unsere Faehre zurueck nach San Jorge.

Auf dem Rueckweg sahen wir die Zentralamerikanische Fackel, die Richtung Costa Rica getragen wurde. Leider etwas undeutlich.



In Managua bekamen wir noch eine richtigen Schrecken, weil der Wagen ausging und nicht gleich startete in einem der gefaehrlichsten Stadteile von Managua. Es blieb beim Schreck ; ein kurzes nach justiren der Batterie und alles war o.k.

Es folget ein richtiger Regenguss. Zeitweise konnten die Scheibenwischer nicht den Regen vom der Scheibe bekommen. In einigen Strassen stand das Wasser 40 cm hoch. Ein Taxi war aufgeschwommen. Meine groesste Angst war die, in ein Schlagloch zu fahren. Vor uns fuhr ein Wagen an den habe ich mich immer gehalten.

Als ich im Hotel ankam nahm ich ein Dusche, trank ein Bier und fiel erschoepft ins Bett.








Donnerstag, 9. September 2010

Managua, Nicaragua, 09.09.10

Ich mache auf Tourist. Von den Taxifahrern lasse ich mir sagen welche Sehenswuerdigkeiten es in Managua gibt. Als da waeren Acahualinka, Malcon- war ich gestern schon- und Tiscapa, ein Lagune und Berg in der Stadtmitte. Das ist schon alles.

Zuerst etwas zu essen finden! Ist nicht so einfach. Kein ansprechender sauberer Comedor in der Naehe. Ich dachte mir, ich versuche es mal im Mercado oriental. Mit dem Taxi kein Problem. Ich haette es besser wissen muessen. Wenn Managua schon chaotisch ist, wie soll man dann den mercado oriental beschreiben.
Schon als ich mich dem Mark naeherte dachte ich, bloss schnell wieder weg hier. Ich hatte auch noch meinen Rucksack dabei mit Pass und Fuehrerschein; vielleicht ergibt sich unterwegs etwas mit einer Autovermietung.
Wenn ich nicht aufpasse, dann faellte die Tour am Wochenende flach, weil ich ohne Fuehrerschein kein Auto mieten kann. Gut, ich bin schon mal da, also laufe ich ein paar Wege im Markt ab. Das sollte man eher tun wenn man keine Wertsachen dabei hat. Ich fuehle mich auch garnicht wohl in meiner Haut. Was mache ich hier, einkaufen will ich nichts, und Sachen ansehen? Schoen, es gibt viel zu sehen, aber dafuer habe ich im Moment keinen Sinn. Essen kann man hier vergessen, es gibt zwar ein grosses Angebot- aber ich habe keine Lust auf im Stehen auf der Strasse zu essen. Ich habe nicht mal Fotos gemacht, weil ich meine Kamera nicht aus der Tasche holen wollte. Ausserdem sind die Verkaefer und Verkauferinnnen auch boese, wenn man nur dahingeht und fotografiert und nichts kauft, wofuer so ein Markt ja schliesslich da ist.
Schnell wieder weg hier.
Ich lasse mich nach Acahualinka fahren. Dort gibt es ein Museum. 1874 wurden beim Abbau von Baumaterial Spuren im erstarrten Boden entdeckt, die wie sich spaeter herausstellte 6000 Jahre alt sind. Sie sind etwa 3,5 m unterhalb des heutigen Niveaus. Vermutlich, so sagte mir die Fuehrerin waren es mehrere Familien, die auf die Flucht vor einem Vulkanausbruch waren. Es sich Spuren von Erwachsenen und Kindern zu sehen. Etwas vergleichbares gibt es in ganz Lateinamerica nicht.

Im Museum sind zwei Ausgrabungsstellen zu sehen.
Das Museum ist leer; ich bin der einzige Besucher.








Danach geht es weiter nach Tiscapa. Ich lasse mich bis oben auf den Berg hinaufbringen, von dort hat man einen schoenen Ausblick auf Managua. Wenn Managua von dort aus sieht, dann bekaeme die Stadt bestimmt den Preis als gruenste Hauptstadt der Welt. Man hat den Eindruck, man ist im Dschungel und hin und wieder ragen ein paar Haeuser heraus.
Gleich unterhalb des Berges liegt die Lagune "Tiscapa".

Oben auf dem Berg ist das Profil von Augusto Cesar Sandino. Frueher hatte der Diktator Somoza sein Hauptquartier hier auf dem Berg. Teile der Konstruktion sind heute Museum. Dort kann man an einigen Tafeln die wichtigsten Stationen des Kampfes Sandinos und seines "kleinen verrueckten Heeres" gegen die US- Besatzung verfolgen. Sandino befand sich auf dem Weg zu Friedensverhandlungen nach Managua, als er in Somozas Auftrag
hinterhaeltig ermordet wurde.
Bilder aus dem Taxi.

Danach mache ich mich auf den Weg zu der Firma in der ich ein halbes Jahr in Managua als Betriebselektriker gearbeitet habe- vor 25 Jahren. Aber es war nichts mehr davon zu sehen. Jemand sagte mir, dass sie an Mexicaner oder Costaricaner verkauf wurde und jetzt an einem anderen Ort in Managua ist. Ich suche nicht mehr weiter.

Jinotega/Managua, Nicaragua, 08.09.10

Ich machte mich auf den Rueckweg von Jinotega nach Managua. Die Fahrt am Wochenende nach Ometepe wollte ich in Ruhe vorbereiten. Also bin ich am Morgen aufgebrochen.

Bevor ich losfuhr trank ich noch einen Kaffee in meinem Lieblingscafe. Danach war ich noch in einem Comedor fruehstuecken.

Das typische Fruehstueck ist Gallo pinto (Reis und Bohnen), Ei, Guajada(Kaese), gebratene Bananen und eine Tortilla dazu. Das ist der Standard. Die Koechin hatte ein freundliches laecheln fuer mir.

Dann fuhr auch schon mein Bus. Die Verbindung ist mittlerweile superschnell. Es gibt eine neue Strasse zwischen Jinotega und Matagalpa, die zu 90% von der EU finanziert wurde. Sie ist 22km lang und hat rund 10 mio € gekostet. Das steht alles auf einem Schild am Anfang der Strecke.

Die Busse sind sehr unbequem. Der Abstand zur vorderen Sitzreihe zu kurz fuer mich. Wo sonst 2 Personsn sitzen koennen, da sitze ich allein.


Die Landschaft zwischen Jinotega und Matagalpa ist schoen. Berge, alles ist gruen und sehr urwuechsig. Auf diese Fahrt hatte ich richtig Freude am reisen.

Zwischendurch steigt eine Frau ein, die Getraenke und Essen verkauft. An der naechsten Haltestelle steigt sie aus und faehrt mit dem naechsten Bus in die entgegengesetzte Richtung das ganze 4 mal am Tag. Unheimlich viele Menschen die sich mit so kleinen

Verkaeufen wahrscheeinlich mehr schlecht als recht ueber Wasser halten.

Die Ankunft in Managua war ernuechternd. Managua ist ein Chaos. Die Strassen vermuellt, alles ist kaputt, und sieht aus, als wenn sich niemand darum kuemmert. Fuers Auge ist diese Stadt nicht.

Dabei ist der Busbahnhof, wo ich ankomme die Hauptverbindung nach Norden und Osten. Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll. Es ist einfach alt, verblichen, schmutzig, kaputt, chaotisch.


Ich bin mit dem Taxi zum Hotel gefahren. An einer Kreuzung ist vor uns ein Wagen genau in ein grosses, tiefes Schlagloch gefahren, und darin stecken geblieben. Da kommt man nur mit einem Abschleppdienst wieder heraus. Die Strassen sind in einem verheerenden Zustand.

Managua ist teuer, weil man jeden Weg mit dem Taxi zuruecklegen muss. Von allen Seiten Warnung, nicht zu Fuss zu gehen, man wird ueberfallen, andererseits die der Hinweis, dass es Taxifahrer gibt, die mit Banden zusammenarbeiten und im Bus soll man ganz vorsichtig sein. Ja, wie soll man sich da fortbewegen.

Am Freitag fahre ich mit einer Camioneta nach San Jorge, ich weiss noch nicht, wie ich heil durch Managua kommen soll. Bei dem Gedanken hier sebst Auto zu fahren ergreift mich Panik. Nur ruhuig, es wird schon nichts passieren.

Mein Hauptwerk an diesem Tag bestand darin, heute einen Wagen zu mieten. Mehrere Vermietungen fragte ich an; es ist ziemlich teuer. Ich habe noch keinen Vertrag abgeschlossen; vielleicht ergibt sich morgen noch etwas guenstigeres.


Nachmittags war ich am Malecon des Managua- Sees. Dort wurde neu gebaut. Viele kleine Restaurants und ein Hafen fuer ein Schiff, das eine Rundfahrt auf dem See macht. Ich esse etwas, trinke ein Bier in einer Kneipe und mache mich in der Daemmerung auf den Heimweg.


Das Theater Ruben Dario

Managua ist unsicher, ich fuehle mich unwohl, habe meinen Rucksack fest im Griff, bin angespannt, aengstlich und vorsichtig. Manche Leute sehe ich misstrauisch an. Was ich absolut nicht haben kann ist, wenn jemand hinter mir geht.

Eine verrueckte Stadt. Man kann sie eigentlich nicht als Stadt bezeichenen, es ist eine Anhaeufung von Haeusern und Gebaeuden. 2 mio Menschen leben hier. Im alten Stadtzentrum hat die Regierung Einfamilienhaueser gebaut, die sie zu guenstigen Konditionen an Angestellte mit geringem Einkommen vergibt.