Samstag, 9. Oktober 2010

Canaima, Venezuela, 01-04.10.2010

Nach den Schwierigkeiten der vorangegangen Tage hatte ich grosses Glueck- wie sich spaeter heraus stellte- und bekam eine Flug nach Canaima.
Morgens rief ich den Geschaeftsfuehrer der einzigen Fluglinie "Rutaca" an. Um 10:00 Uhr sollte ich am Flughafen von St. Elena sein. Noch schnell ins Hotel und die Sachen zusammenpacken, und ab zum Flughafen.

Es sah alles sehr gut aus. Ich bezahlte den Flug und dann begann das Warten- asi es Venezuela. Im Airport -Cafe unterhielt ich mich mit dem Mechaniker der Rutaca. Vier Stunden warten muessen schliesslich ueberbrueckt werden.

Zwischendurch verdunkelte sich mein Vorhaben wieder. Der Himmel war grau und es sah nach einem richtigen Regenguss aus. Ob die Maschine wohl fliegt? Der Mechaniker hat mich beruhigt. So gegen 14:00 Uhr war die Maschine dann startklar. Sieht man bei diesem Wetter etwas von der schoenen Landschaft?

Egal. Erstmal lag meine Konzentration in diesem Moment in der Magengegend. Ich konnte meine Flugangst nicht unterdruecken. Ich bekam Panik, ob ich den Flug ueberstehe. Das war die Angst vor der Angst. Ich liess mich noch vor der Maschine fotografieren. Dann gab es kein zurueck mehr. Rein ins Flugzeug. Ausser mir flog noch ein italienisches Paar. Dann sterbe ich wenigstens nicht allein.

Es war halb so schlimm. Die Landschaft war einfach beeindruckend. Unbeschreiblich. Sie hat etwas trauriges. Das spuerte ich schon auf dem Weg mit dem Auto nach St. Elena. Ueber diese wunderschoenen Landschaft vergass ich meine Flugangst. Ein- zweimal schlingerte die Maschine etwas; auch das ueberlebte ich.
Die Landschaft ist karg, schroffe Berge, stellenweise Waelder, meistens an den Flusslaeufen.
Nach 1,5 h die wie im Flug vergingen kamen wir in Canaima an.
In dem Ort, der gleichzeitig das Zentrum des gleichnamigen Nationalparks ist leben etwa 3000 Menschen. Und es gibt noch mal soviel Unterkuenfte fuer Touristen. Von Canaima aus starten die Touren zum Salto Angel.
Vor meinem Abflug hatte ich noch keine Tour gebucht. Der Mechaniker in St. Elena nannte mir jemanden der mir in Canaima weiterhilft. Leider war die Person im Urlaub, aber man hat sofort jemand angerufen, der mich abgeholt hat und mir eine guenstige Tour vermittelt hat. Die Menschen hier sind ueberaus freundlich und hilfsbereit.
Am naechten Tag geht es los. Unser Fuehrer gab uns noch Informationen ueber die Tour und Anweisungen, welche Kleidung wir mitnehmen sollten.
Um 11:00 Uhr waren alle Tourteilnehmer versammelt. Einige kamen erst am Morgen mit der ersten Maschine an. Eine Camionetta brachte uns zum Bootsanleger. Dort wurde zuerst das Gepaeck spritwassergeschuetzt in Plastikplane eingewickelt bevor wir in das Bott einstiegen.
Wir waren 15 Reisende. Die Gruppe war international- Iran, Tuerkei, Deutschland, Finnland, Venezuela, Holland.
Kaum im Bott mussten wir aussteigen, und ein Stueck zu Fuss zuruecklegen, weil das Boot die Stromschnellen nur ohne Pasagiere durchqueren. Nach 40 Minuten Fussweg ging es weiter mit dem Boot, ca. 1 h auf dem Rio Carrao und dann 2 h auf dem Rio Churun bis wir an der Stelle anlegten, von der aus wir zu Fuss 1 h zum Aussichtspunkt gingen.
Da waren wir also. Am Ziel angekommen. Ich hatte es mir in den Kopf gesetzt und habe es erreicht. Das allein zaehlt. Der Wasserfall ist wegen seiner Hoehe beeindruckend . Wenn man sich laenger Zeit nimmt und genauer hinsieht, sieht man die sich staendig aendernde Struktur, stellenweise versprueht das Wasser nicht gleich, und faellt mit hoeherer Geschwindigkeit.
Am Fuss des Wasserfalls ist eine kleine Stelle zum Baden. Nach einem Bad machten wir uns auf den Rueckweg ins Camp. Wir uebernachteten im Camp in Haengematten auf der Isla Raton gegenueber unserer Anlegestelle.
Am naechsten Tag fuhren wir zurueck. Auf dem Weg wurden noch vier Schiffbruechige mitgenommen. Ein Boot hatte offensichtlich einen Motorschaden, und die einzige Moeglichkeit die Menschen wieder nach Canaima zu bekommen, war die, sie in den heimfahrenden Booten mitzunehmen.
Am naechsten Tag sahen wir uns noch eine weiteren Wasserfall an, den Salto Sappo. Man kann hinter den Wasserfall entlangehen, und spuert die ganze Wucht der Wassermassen die hier herunterfallen. Es herrscht ohrenbetaeubender Laerm.
Dann waren die drei Tage in Canaima auch schon um. Um meine Rueckflug macht ich mir etwas Sorgen, die aber vollkommen ueberfluessig waren. Ich hatte eine Reservierung fuer Montagmittag. Kiko, der mir die Tour vermittelt hat, sich auch um meinen Rueckflug gekuemmert.
Das war auch gut so, denn Canaima ist ein teures Vergnuegen. Alles was es hier gibt, wird mit dem Flugzeug gebracht.

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