Dienstag, 21. September 2010

Caracas, Venezuela, 17.09-20.09.2010



Ich habe ein Problem. Ich habe kein Bargeld- Dollar meine ich. Devisen sind nicht frei verfuegbar und ueberall, wo das so ist, gibt es einen Schwarzmarkt. Dord wird doppelt soviel fuer den Dollar gezahlt als der ofizielle Umtauschkurs. Das schmerzt doppelt, weil ich feststelle, das Caracas teuer ist. Ein Flasche Wasser 1,5 l kostet umgerechnet etwa 1 € - uebrigens ist das teurer als Benzin. Essen ist teuer- eine Arepa mit Fleisch oder Huehnchen kostet 20 Bolivares, das sind umgerechnet fast 4 Euro und die Portion ist von der Menge her vielleicht die Haelfte eines Doeners.
Also richtete sich mein Handeln darauf, Dollar zu bekommen. Mein Plan war, mir Geld per Western Union zu schicken. Die Frage war, zahlt mir die Western Union das Geld in Dollar aus.
Ich machte mich auf, in Caracas eine Filiale der Western Union zu suchen.

Ich hielt die Augen offen, waehrend ich mir den Parque central und das historische Zentrum ansah. Aber nicht zu machen. Als naechstes fragte ich jemanden, der mir ein Tauschgeschaeft anbot. Er wusste, wo ich hin muss. ItalCambio etwa 6 Cuadras weiter, dort werde ich fuendig.
Ich nahm eine Bus, fand auch die richtige Stelle, aber dort gab es keine Western Union. Nach weiterem Durchfragen bei zwei Banken, bekam ich richtige Adresse.
Die Western Union gibt das Geld auch nur in Bolivares zum offiziellen Umtauchkurs heraus.
Eine andere Moeglichkeit fiel mir dann nicht mehr ein.

Da ich nun mal in Caracas war, machte ich die Dinge, die ich hier tun wollte, um dann durchs Land zu reisen.
Ich sah mir die Stadt an, war in einem Museum fuer zeitgenoessische Kunst, das mir sehr gefallen hat und bin mit der Seilbahn auf den Avila gefahren, von dort hat man einen Ausblick auf die ganze Stadt.
Schon die Fahrt mit der Seilbahn ist ein Erlebnis. Als ich mich in die Kabine setzte, war mein Magen flau, ich dachte mir wird schlecht und ich wollte am liebsten wieder aussteigen. Meine Mitfahrer waren serh nett und wir haben ein bisschen geflachst. Ein Maedchen war bereits oefter mit der Bahn gefahren und wusste auch, was passiert, wenn der Strom ausfaellt. Dann bleibt die Bahn halt stehen. Auch darueber machten wir noch Witze, und meine Hoehenangst war dann auch bald vorbei.
Der Ausblick ist traumhaft. Es geht ueber die Waelder. Die Fahrt kam mir sehr lang vor. Ich schaetze der Berg ist so 1500 m hoch. Und immer wieder der Ausblick auf Caracas. Von hier oben sieht die Stadt so friedlich aus.
Oben angekommen, kann man den Ausblick geniessen, etwas essen. Ein Pullover ist angesagt, weil es kalt ist.
Eine halbe Stunde Fussweg entfernt befindet sich Galipan. Dort befinden sich Kioske; man kann essen oder Kunsthandwerk kaufen und von dort kann den Berg Richtung Guaira herunterfahren und einen kleinen Strandspaziergang machen.
So habe ich es gemacht. Landschaftlich ist es sehr reizvoll. Die Fahrt ist ein Tortur. Auf einer Camionetta, die im ersten oder zweiten Gang hochtourig den steilen Berg hinunterfaehrt, und die Autoabgase, am Ende droehnte mir der Kopf. Mit der Seilbahn waere weniger anstrengend gewesen.
Von Guaira fuhr ich mit einem Bus wieder nach Caracas.

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