Donnerstag, 9. September 2010

Jinotega/Managua, Nicaragua, 08.09.10

Ich machte mich auf den Rueckweg von Jinotega nach Managua. Die Fahrt am Wochenende nach Ometepe wollte ich in Ruhe vorbereiten. Also bin ich am Morgen aufgebrochen.

Bevor ich losfuhr trank ich noch einen Kaffee in meinem Lieblingscafe. Danach war ich noch in einem Comedor fruehstuecken.

Das typische Fruehstueck ist Gallo pinto (Reis und Bohnen), Ei, Guajada(Kaese), gebratene Bananen und eine Tortilla dazu. Das ist der Standard. Die Koechin hatte ein freundliches laecheln fuer mir.

Dann fuhr auch schon mein Bus. Die Verbindung ist mittlerweile superschnell. Es gibt eine neue Strasse zwischen Jinotega und Matagalpa, die zu 90% von der EU finanziert wurde. Sie ist 22km lang und hat rund 10 mio € gekostet. Das steht alles auf einem Schild am Anfang der Strecke.

Die Busse sind sehr unbequem. Der Abstand zur vorderen Sitzreihe zu kurz fuer mich. Wo sonst 2 Personsn sitzen koennen, da sitze ich allein.


Die Landschaft zwischen Jinotega und Matagalpa ist schoen. Berge, alles ist gruen und sehr urwuechsig. Auf diese Fahrt hatte ich richtig Freude am reisen.

Zwischendurch steigt eine Frau ein, die Getraenke und Essen verkauft. An der naechsten Haltestelle steigt sie aus und faehrt mit dem naechsten Bus in die entgegengesetzte Richtung das ganze 4 mal am Tag. Unheimlich viele Menschen die sich mit so kleinen

Verkaeufen wahrscheeinlich mehr schlecht als recht ueber Wasser halten.

Die Ankunft in Managua war ernuechternd. Managua ist ein Chaos. Die Strassen vermuellt, alles ist kaputt, und sieht aus, als wenn sich niemand darum kuemmert. Fuers Auge ist diese Stadt nicht.

Dabei ist der Busbahnhof, wo ich ankomme die Hauptverbindung nach Norden und Osten. Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll. Es ist einfach alt, verblichen, schmutzig, kaputt, chaotisch.


Ich bin mit dem Taxi zum Hotel gefahren. An einer Kreuzung ist vor uns ein Wagen genau in ein grosses, tiefes Schlagloch gefahren, und darin stecken geblieben. Da kommt man nur mit einem Abschleppdienst wieder heraus. Die Strassen sind in einem verheerenden Zustand.

Managua ist teuer, weil man jeden Weg mit dem Taxi zuruecklegen muss. Von allen Seiten Warnung, nicht zu Fuss zu gehen, man wird ueberfallen, andererseits die der Hinweis, dass es Taxifahrer gibt, die mit Banden zusammenarbeiten und im Bus soll man ganz vorsichtig sein. Ja, wie soll man sich da fortbewegen.

Am Freitag fahre ich mit einer Camioneta nach San Jorge, ich weiss noch nicht, wie ich heil durch Managua kommen soll. Bei dem Gedanken hier sebst Auto zu fahren ergreift mich Panik. Nur ruhuig, es wird schon nichts passieren.

Mein Hauptwerk an diesem Tag bestand darin, heute einen Wagen zu mieten. Mehrere Vermietungen fragte ich an; es ist ziemlich teuer. Ich habe noch keinen Vertrag abgeschlossen; vielleicht ergibt sich morgen noch etwas guenstigeres.


Nachmittags war ich am Malecon des Managua- Sees. Dort wurde neu gebaut. Viele kleine Restaurants und ein Hafen fuer ein Schiff, das eine Rundfahrt auf dem See macht. Ich esse etwas, trinke ein Bier in einer Kneipe und mache mich in der Daemmerung auf den Heimweg.


Das Theater Ruben Dario

Managua ist unsicher, ich fuehle mich unwohl, habe meinen Rucksack fest im Griff, bin angespannt, aengstlich und vorsichtig. Manche Leute sehe ich misstrauisch an. Was ich absolut nicht haben kann ist, wenn jemand hinter mir geht.

Eine verrueckte Stadt. Man kann sie eigentlich nicht als Stadt bezeichenen, es ist eine Anhaeufung von Haeusern und Gebaeuden. 2 mio Menschen leben hier. Im alten Stadtzentrum hat die Regierung Einfamilienhaueser gebaut, die sie zu guenstigen Konditionen an Angestellte mit geringem Einkommen vergibt.

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