Donnerstag, 9. September 2010

Managua, Nicaragua, 09.09.10

Ich mache auf Tourist. Von den Taxifahrern lasse ich mir sagen welche Sehenswuerdigkeiten es in Managua gibt. Als da waeren Acahualinka, Malcon- war ich gestern schon- und Tiscapa, ein Lagune und Berg in der Stadtmitte. Das ist schon alles.

Zuerst etwas zu essen finden! Ist nicht so einfach. Kein ansprechender sauberer Comedor in der Naehe. Ich dachte mir, ich versuche es mal im Mercado oriental. Mit dem Taxi kein Problem. Ich haette es besser wissen muessen. Wenn Managua schon chaotisch ist, wie soll man dann den mercado oriental beschreiben.
Schon als ich mich dem Mark naeherte dachte ich, bloss schnell wieder weg hier. Ich hatte auch noch meinen Rucksack dabei mit Pass und Fuehrerschein; vielleicht ergibt sich unterwegs etwas mit einer Autovermietung.
Wenn ich nicht aufpasse, dann faellte die Tour am Wochenende flach, weil ich ohne Fuehrerschein kein Auto mieten kann. Gut, ich bin schon mal da, also laufe ich ein paar Wege im Markt ab. Das sollte man eher tun wenn man keine Wertsachen dabei hat. Ich fuehle mich auch garnicht wohl in meiner Haut. Was mache ich hier, einkaufen will ich nichts, und Sachen ansehen? Schoen, es gibt viel zu sehen, aber dafuer habe ich im Moment keinen Sinn. Essen kann man hier vergessen, es gibt zwar ein grosses Angebot- aber ich habe keine Lust auf im Stehen auf der Strasse zu essen. Ich habe nicht mal Fotos gemacht, weil ich meine Kamera nicht aus der Tasche holen wollte. Ausserdem sind die Verkaefer und Verkauferinnnen auch boese, wenn man nur dahingeht und fotografiert und nichts kauft, wofuer so ein Markt ja schliesslich da ist.
Schnell wieder weg hier.
Ich lasse mich nach Acahualinka fahren. Dort gibt es ein Museum. 1874 wurden beim Abbau von Baumaterial Spuren im erstarrten Boden entdeckt, die wie sich spaeter herausstellte 6000 Jahre alt sind. Sie sind etwa 3,5 m unterhalb des heutigen Niveaus. Vermutlich, so sagte mir die Fuehrerin waren es mehrere Familien, die auf die Flucht vor einem Vulkanausbruch waren. Es sich Spuren von Erwachsenen und Kindern zu sehen. Etwas vergleichbares gibt es in ganz Lateinamerica nicht.

Im Museum sind zwei Ausgrabungsstellen zu sehen.
Das Museum ist leer; ich bin der einzige Besucher.








Danach geht es weiter nach Tiscapa. Ich lasse mich bis oben auf den Berg hinaufbringen, von dort hat man einen schoenen Ausblick auf Managua. Wenn Managua von dort aus sieht, dann bekaeme die Stadt bestimmt den Preis als gruenste Hauptstadt der Welt. Man hat den Eindruck, man ist im Dschungel und hin und wieder ragen ein paar Haeuser heraus.
Gleich unterhalb des Berges liegt die Lagune "Tiscapa".

Oben auf dem Berg ist das Profil von Augusto Cesar Sandino. Frueher hatte der Diktator Somoza sein Hauptquartier hier auf dem Berg. Teile der Konstruktion sind heute Museum. Dort kann man an einigen Tafeln die wichtigsten Stationen des Kampfes Sandinos und seines "kleinen verrueckten Heeres" gegen die US- Besatzung verfolgen. Sandino befand sich auf dem Weg zu Friedensverhandlungen nach Managua, als er in Somozas Auftrag
hinterhaeltig ermordet wurde.
Bilder aus dem Taxi.

Danach mache ich mich auf den Weg zu der Firma in der ich ein halbes Jahr in Managua als Betriebselektriker gearbeitet habe- vor 25 Jahren. Aber es war nichts mehr davon zu sehen. Jemand sagte mir, dass sie an Mexicaner oder Costaricaner verkauf wurde und jetzt an einem anderen Ort in Managua ist. Ich suche nicht mehr weiter.

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